Neurofeedback

 

Neurofeedback

Neurofeedback ist eine computergestützte Methode, mit der das Gehirn lernt, sich selber zu organisieren.

Neurofeedback, auch EEG-Biofeedback genannt, baut auf der Tatsache auf, dass ein Verhalten, wenn es belohnt wird, in der Folge verstärkt auftritt. Dieser Mechanismus funktioniert auch bei den Gehirnwellen. Daher ist es möglich, mit Neurofeedback auf der Basis von Belohnung die Gehirnaktivität zu regulieren (operantes Konditionieren).

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Warum Neurofeedback?

Warum Neurofeedback?

Bildgebende Verfahren in der neurowissenschaftlichen Forschung haben gezeigt, dass z.B. bei Kopfschmerzen, Migräne oder Schlafstörungen vermehrte Aktivität im oberen  Beta-Bereich (gelb) vorhanden ist.

Bei Aufmerksamkeits- und  Konzentrationsschwierigkeiten hingegen, hat es im Gehirn hat oft zu viele langsame Wellen im Delta bis Alpha-Bereich (schwarz, blau, hellblau).

Die Neurofeedback-Therapie zielt auf eine Reorganisation der Hirnwellen ab. Das Gehirn lernt, sich im mittleren Frequenzbereich zu bewegen (roter Kasten), was sich dann z.B. in besserer Entspannung oder in besserer Konzentration äussert. Die Trainingserfolge sind dauerhaft, denn was das Gehirn einmal gelernt hat, verlernt er nicht mehr.

Wie funktioniert Neurofeedback?

Wie funktioniert Neurofeedback?

Angeschlossen an ein EEG (Elektroenzephalogramm, Gehirnstrombild) werden die Hirnströme auf den Computer übertragen.

 

Die Gehirnaktivität wird in einer Computeranimation sicht- und hörbar gemacht.

 

Das kann einerseits eine DVD sein oder aber ein interaktives Computerspiel, bei dem man ein Raumschiff durch einen Tunnel steuern muss.

 

Immer wenn die gewünschten Frequenzen erreicht werden, geht die Computeranimation weiter, der Film läuft oder das Raumschiff fliegt. Die Animation, der Film oder das Computerspiel wird nur durch die Hirnwellen gesteuert. Durch die zahlreiche Rückmeldung (mehr als einmal pro Sekunde) von Bild und Ton am Bildschirm (Feedback) bringt das Training gute Erfolge. Wahrnehmung, Denken, Konzentration und Ausdauer werden nachhaltig positiv beeinflusst.

Behandlungsablauf

Behandlungsablauf

Wenn Sie sich für eine Neurofeedbacktherapie entscheiden, wird zuerst eine umfassende Abklärung der Hirnfunktion in den verschiedenen Regionen des Gehirns gemacht (quantitatives EEG).

Aufgrund dieser Resultate wird dann ein auf Sie individuell angepasstes Trainingsprogramm zusammengestellt.

Danach kommen Sie wöchentlich zur Therapiesitzung (30 Minuten oder 60 Minuten).

Für einen bleibenden Erfolg sind in der Regel 20 – 30 Sitzungsstunden verteilt über ein Jahr nötig.

Beispiele

Beispiele aus der Praxis

Hier finden Sie eine Auswahl an Fallbeispielen aus unserer Neurofeedbackpraxis. Sie stehen stellvertretend für viele andere. 

Der Verlauf einer Neurofeedbacktherapie wird bei uns stetig kontrolliert und dokumentiert. Veränderungen werden mittels Fragebogen und QEEG Kontrollen in regelmässigen Abständen festgehalten und schriftlich dokumentiert.

 

ADHD, Konzentrationsschwierigkeiten

14 jähriger Knabe mit ADHD

Befund:

  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Mühe mit Daueraufmerksamkeit
  • Hyperaktivität
  • Schwierigkeiten Impulse zu kontrollieren

Das quantitative EEG bei der Abklärung zeigte ein Zuviel an langsamen Frequenzen im Theta-Bereich (4-8 Hz) im Frontalkortex. 

Die Topographien zeigen den Abgleich mit der Normdatenbank. Grün entspricht der Norm, gelb/rot zeigt höhere Werte, blau/schwarz zeigt tiefere Werte als die Norm an.

Auf der Topographie links vor der Therapie ist die Theta-Überlagerung im Frontalkortex (gelb/orange) gut sichtbar. Auf der Topographie rechts, nach 22 Neurofeedbackstunden ist die langsame Aktivität markant zurückgegangen und entspricht praktisch der Norm.

Verbesserungen:

  • Starker Rückgang der Hyperaktivität
  • Verbesserte Konzentration
  • Verbesserte Impulskontrolle
  • Konnte seine Therapiesitzungen beim Psychiater beenden

Die Bilder zeigen das ereigniskorrelierte Potential, das die Fähigkeit zur Impulskontrolle anzeigt vor und nach der Neurofeedbacktherapie. Schwarz ist die Normdatenbank, grün der Patient und rot die Differenz. 

Die grüne Kurve links (vor der Therapie) verläuft unterhalb der schwarzen Normkurve, was auf eine grosse Schwierigkeit die Impulse kontrollieren zu können hinweist. Die grüne Kurve rechts (nach der Therapie) verläuft nun zum Teil sogar über der schwarzen Kurve, was ein Zeichen der stark verbesserten Impulskontrolle ist.

 
 

Dyslexie/Legasthenie

11 jähriger Knabe mit Legasthenie

Befund:

  • Mühe beim Aufschreiben von Gesprochenem
  • Mühe beim Abschreiben
  • Aussprache nicht altersgemäss
  • Konzentrationsschwierigkeiten

Beim quantitativen EEG zur Abklärung fiel ein Zuviel an langsamen Frequenzen im Theta-Bereich (4-8 Hz) im Frontalkortex auf den vorderen und hinteren Sprachregionen auf. Das passt zu den Schwierigkeiten in der Sprachverarbeitung. Gleichzeitig fiel auch ein Zuwenig an schnellen Frequenzen im Beta-Bereich (15-18 Hz) frontal auf. Für das Aufrechterhalten von Aufmerksamkeit ist wichtig, dass man genug Beta-Aktivität im Frontalkortex (Stirnhirn) hat.

Die Topographien zeigen den Abgleich mit der Normdatenbank. Grün entspricht der Norm, gelb/rot zeigt höhere Werte, blau/schwarz zeigt tiefere Werte als die Norm an.

Das Neurofeedbacktrainig fand an den rotumrandeten Elektrodenpositionen statt mit dem Ziel, die langsame Theta-Aktivität zu stoppen und die schnelle Beta-Aktivität zu fördern.

Auf der Topographie links ist die Theta-Überlagerung im Frontalkortex (gelb/orange) gut sichtbar. Auf der Topographie rechts, nach 13 Neurofeedbacksitzungen (in der Mitte der Therapie) ist die langsame Aktivität bereits markant zurückgegangen.

Verbesserungen:

  • Schreibt schneller und fehlerfreier ab
  • Keine Fehler mehr beim Sprechen
  • Keine Mühe mehr mit der Wortwahl
  • Kann an den Hausaufgaben dranbleiben
  • Liest gern und hat von Kinderbüchern auf anspruchsvolle Literatur umgestellt

Die Topographien zeigen die Beta-Aktivität vor der Therapie und nach 13 Therapiestunden. Man sieht deutlich eine Zunahme der Beta-Aktivität, was wesentlich zur Verbesserung der Symptomatik beigetragen hat.

 
 

Depression

57 jähriger Mann mit einer langjährigen Depression

Befund: 

  • Depression seit 1986 mit Klinikaufenthalten
  • Schlechtes Selbstbild
  • Negativ und unglücklich, Hoffnungslosigkeit in Bezug auf die Zukunft
  • Tiefes Energieniveau

Im quantitativen EEG zeigte sich eine massive Überlagerung mit langsamen Alpha-Frequenzen (8-12 Hz).

Die Topographien zeigen den Abgleich mit der Normdatenbank. Grün entspricht der Norm, gelb/rot zeigt höhere Werte, blau/schwarz zeigt tiefere Werte als die Norm an.

Auf der Topographie links ist die Alpha-Überlagerung auf dem gesamten Kortex (gelb) während des Aufmerksamkeitstests gut sichtbar. Auf der Topographie rechts, nach 44 Neurofeedbacksitzungen ist diese Aktivität stark zurückgegangen.

 

Verbesserungen:

  • Fühlt sich viel weniger depressiv
  • Hat mehr Energie
  • Findet das Leben interessanter und hat mit verschiedenen Kursen begonnen
  • Denkt positiver über sich selbst

Die  Topographie links zeigt die Alpha-Aktivität im Gehirn bei geschlossenen Augen vor der Neurofeedback-Therapie. Die Topographie rechts bei einer Nachkontrolle nach drei Jahren. Auch hier ist der Rückgang der Alpha-Frequenzen auf dem gesamten Kortex gut erkennbar.

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